Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit (VUCA): Unsere Arbeitswelt ist heute eine andere als noch vor 15 Jahren – und damit auch die Anforderungen an Führungskräfte. Dennoch haben sich die Führungskonzepte in den letzten Jahren in ihrer Systematik kaum verändert. Dabei zeigt eine aktuelle Studie des Forums „Gute Führung“, dass sich Führungskräfte vor allem eines wünschen: einen Paradigmenwechsel in der Führungskultur (Kruse und Greve, 2015).
Neue Perspektive
Die Mehrheit aktueller Führungskonzepte ist eigenschaftsorientiert und hat die Dyade Vorgesetzter-Mitarbeiter im Fokus. Um den neuen Anforderungen an Führungskräfte gerecht zu werden, bedarf es allerdings einer komplexeren Sichtweise, in der nicht mehr allein von Individuen, sondern zunächst einmal von einem übergeordneten Mikrosystem (Team, Abteilung etc.) ausgegangen wird, dass die gesamte Arbeitsgruppe einschließlich des Vorgesetzten umfasst. Erst durch dieses Verständnis lässt sich Teamführung effektiver gestalten, was wiederum einen entscheidenden Wettbewerbsfaktor für Unternehmen darstellt.
Führen (virtueller) Teams
In Zeiten von steigender Komplexität, immer schnelleren Veränderungsprozessen und unsicheren Umwelten spielen neuere Formen der Zusammenarbeit wie abteilungs- oder unternehmensübergreifende und virtuelle Teams eine immer wichtigere Rolle. Die Effizienz dieser Teams basiert nicht nur auf dem Know-how der Individuen, sondern vor allem auf einem geschickten Zusammenspiel der einzelnen Mitarbeiter als Team, für die eine Führungskraft Sorge zu tragen hat. Führung ist somit nicht nur als eine Führung von einzelnen Personen zu verstehen, sondern als „Steuerung“ eines Mikrosystems, dass die gesamte Arbeitsgruppe einschließlich der Führungskraft umfasst.